Wir haben auch kein Patentrezept gegen Einsamkeit. Die aktuell in Deutschland bei etwa 10 % der Bevölkerung bestehende Einsamkeit und vermutlich weiteren 10 – 20 % etwas gefühlte Einsamkeit ist das fast unvermeidliche Resultat unserer Art zu Wirtschaften (die auch vieles positive hat), unseres Gesundheitssystems, unserer Mediennutzung, unserer sozialen Struktur der Gesellschaft, und unseren divergierenden Wertvorstellungen. Darüber kann man sich aufregen, aber konkrete Handlungen nur schwer draus ableiten.
Aus unserer Sicht gibt es jedoch drei Trends die ganz besonders die Einsamkeit in Deutschland fördern, und die das in den letzten Jahrzehnten deutlich verschlechtert haben:
- Eine sozio-räumliche Spaltung der Gesellschaft
- Die Reduzierung von Dritten Orten und unsere reduzierte (regelmässige) Nutzung dieser.
- Die Reduzierung von miteinander sozial verbrachter Zeit, und somit die Reduzierung der Investition in unsere soziale Beziehungen.
Ganz besonders tragisch ist dies für die aktuelle Jugend, die diesen Status Quo als Normalzustand vorgelebt bekommt.
So formuliert leitet sich jedoch fast natürlich nun ein Suchraster für Projekte und Methoden ab, die diese Trends umkehren. Maßnahmen die dafür sorgen dass sich Menschen
- regelmässig
- in einem sozialen d.h. geselligem Umfeld
- über die sozio-kulturellen Grenzen hinweg
miteinander treffen. Zwischenschritte hierbei sind aus unserer Sicht ausgesprochen nützlich, ein Satz nach vorne auf allen Fronten ist nur bei den wenigsten Zeitgenossen zu erwarten. Selbst das Treffen im Golfclub oder der Eckkneipe in einem halbwegs homogenen gesellschaftlichen Umfeld ist immer noch besser, als den ganzen Tag vor Netflix und Co zu versacken. Wenn der Spass und Appetit auf Geselligkeit erstmal da ist, ist der Weg zum Appetit auf einen weiteren Kreis oft nicht weit. Soweit die Individualverantwortung.
Die Gesellschaftliche Verantwortung (Stichwort Teilhabe) ist sicherzustellen, dass ein Mindestmaß dieser Angebote für unsere Mitbürger mit weniger Geld verfügbar ist. Dies ist ein Mix aus ÖPNV, Gesellschaftlichen Angeboten, sozialer Infrastruktur etc., der nicht nur eine Staatliche Aufgabe ist.
Unsere Veranstaltungen, primär die Brunnenstunde, sind dazu da, dass in diesem Umfeld Aktive gemeinsam überlegen können, welche der Methoden und Ansätze effektiv sind und wie man sie noch mehr verbessern kann.
Ideensammlung für Aktivitäten
Als Kernaktivität für 2025 bei uns ist nun die Zusammenstellung einer Rezepteliste die Geselligkeit fördert, sowie eines Werkzeugkoffers oder einer Werkzeugkiste für Geselligkeit.
Diese werden dann immer weiter gepflegt.
Rezeptbuch für Geselligkeit
Das Rezeptbuch bleibt eine reine Onlineressource, ein PDF welches weitergegeben werden kann und immer weiter aktualisiert wird.
Heft-RezeptbuchHier ist der Link.
Werkzeugkoffer für Geselligkeit
Der Werkzeugkoffer für Geselligkeit wird als Entwurf die kommenden Monate weiter entwickelt und hoffentlich dann irgendwann in verschiedenen Varianten fixiert, und dann beispielsweise lokalen Spielzeugwarenläden als Inhaltsliste zur Verfügung gestellt, um lokale Unternehmensspenden an lokale soziale Träger zu ermöglichen.
Heft-WerkzeugkofferHier ist der Link.
Beide Dokumente befinden sich noch in äußerst frühem Entwurfsstatus und sind lediglich als Konzeptpapiere und Diskussionsgrundlagen zu verstehen. Jegliche Hinweise, Verbesserungsvorschläge etc. sind äußerst willkommen.
Leitfaden zur Evaluation
Ein häufiges Thema in der Einsamkeitsarbeit ist die Notwendigkeit, Angebote zu evaluieren. Dies kann beliebig aufwendig sein, um nicht zu sagen prohibitiv. Auf der anderen Seite mag es Möglichkeiten geben die Datenerhebung passiv mitzunehmen als Teil der Strukturierung der Angebote. Wir haben hier ein paar Ideen zusammengetragen die über die Zeit noch erweitert werden.
Heft-EvaluationHier ist der Link.
Auch dieses Dokument befindet sich noch in äußerst frühem Entwurfsstatus und ist lediglich als Konzeptpapier und Diskussionsgrundlagen zu verstehen. Jegliche Hinweise, Verbesserungsvorschläge etc. sind äußerst willkommen.